Neue Forschungen zur Geschichte des Mosel-Apollofalters

Der Apollofalter gehört zu den größten und schönsten Schmetterlingsarten. Eine regionale Unterart, der Mosel-Apollofalter (Parnassius apollo vinningensis) hat seinen Lebensraum in den Steillagen der Terrassenmosel.

Er ist an seinen charakteristischen nierenförmigen roten und den weißen Flecken am Hinterflügelansatz zu erkennen. Da er in seinem Bestand akut bedroht ist, werden derzeit durch den Landkreis Mayen-Koblenz, unterstützt durch das Land, umfangreiche Maßnahmen zu seiner Rettung vorgenommen. Unbekannt war bisher, dass bereits um 1910 das Aussterben des Apollofalters befürchtet wurde. Im wissenschaftsbegeisterten 19. Jahrhundert war das Sammeln von Schmetterlingen ein weit verbreitetes Hobby nicht nur von Jugendlichen. Überall gab es Entomologische (insektenkundliche) Gesellschaften, die sich mit der Wissenschaft von den Schmetterlingen (Lepidopterologie) beschäftigen. Zahlreiche Exemplare des Apollofalters wurden getauscht oder kamen in den Handel, so dass man eine Ausrottung befürchtete. Der Eifelverein und der Landrat des Kreises Koblenz versuchten, der Sammelwut Einhalt zu gebieten. Bereits damals erkannte man, dass Veränderungen der Kulturlandschaft durch die Intensivierung der Landwirtschaft eine weitere Ursache für das Verschwinden des Apollofalters war. Vielfältige Versuche mit Züchtungen und Neuansiedlungen wurden unternommen, blieben aber weitgehend erfolglos. Das für die Geschichte der Beziehungen zwischen dem Menschen und seiner Umwelt ungemein aufschlussreiche Thema wird von Prof. Wolfgang Schmid, Historiker an der Universität Trier, in Zusammenarbeit mit dem Eifelverein und mit Unterstützung der Sparkasse Koblenz untersucht.

Foto: Biggi Kaczmarek, Winningen